Bio & Fair Aktion gegen Gentechnik FOODprint
Bio-Bündnis überreicht 108.000 Unterschriften an Bundesumweltministerin Schulze
FOODprint fordert in Berlin: neue Gentechnik kennzeichnen – jetzt!
Bio-Bündnis überreicht 108.000 Unterschriften an Bundesumweltministerin Schulze
Mit über 108.000 Stimmen für eine gentechnikfreie Welt erreicht die Initiative FOODprint jetzt die Bundespolitik und macht dort Druck: An Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat das Bündnis aus der Bio-Branche nun die Unterschriften der Aktion „Ich stehe auf Essen ohne Gentechnik“ und die Fußabdrücke auf bunten Stoffbahnen übergeben. Die Kernforderung, auch die neue Gentechnik (Genome Editing) gesetzlich zu regeln und zu kennzeichnen, stieß bei der Politikerin auf offene Ohren. „Jeder Mensch muss zumindest selbst entscheiden können, ob Gentechnik auf seinem Teller liegt“, betonte Joseph Wilhelm, FOODprint-Initiator und Rapunzel Gründer, gegenüber der Ministerin.
Wie mehr als drei Viertel der Deutschen will auch Umweltministerin Svenja Schulze nach eigenen Worten ein Verbot der Gentechnik in der Landwirtschaft. Außerdem sprechen sich laut der Naturbewusstseinsstudie des Umweltministeriums über 93 Prozent der Menschen für eine Lebensmittel-Kennzeichnung aus.
Damit genau dies auch umgesetzt und gleichzeitig mehr Saatgutvielfalt gefördert wird, hat Rapunzel Naturkost bereits im September 2017 die Initiative FOODprint ins Leben gerufen – und seitdem mit über 30 Unterstützern aus der Bio-Branche Stimmen offline und online gesammelt. Denn bisher muss Saatgut, das mit neuer Gentechnik, auch Genome Editing genannt, verändert wird, nicht gekennzeichnet werden. Dazu gibt es auf EU-Ebene keine gesetzlichen Regelungen. Für die Umweltministerin dienen die über 100.000 FOODprint-Stimmen nun als schlagkräftiges Argument, sich dafür auf allen Ebenen einzusetzen..
Damit genau dies auch umgesetzt und gleichzeitig mehr Saatgutvielfalt gefördert wird, hat Rapunzel Naturkost bereits im September 2017 die Initiative FOODprint ins Leben gerufen – und seitdem mit über 30 Unterstützern aus der Bio-Branche Stimmen offline und online gesammelt. Denn bisher muss Saatgut, das mit neuer Gentechnik, auch Genome Editing genannt, verändert wird, nicht gekennzeichnet werden. Dazu gibt es auf EU-Ebene keine gesetzlichen Regelungen. Für die Umweltministerin dienen die über 100.000 FOODprint-Stimmen nun als schlagkräftiges Argument, sich dafür auf allen Ebenen einzusetzen..
FOODprint-Initiator Joseph Wilhelm (Rapunzel Naturkost, vorne rechts) übergab die 108.000 Stimmen für eine gentechnikfreie Welt – gesammelt auf Unterschriftenlisten und als bunte Fußabdrücke auf Stoffbahnen – an Bundesumwelt-ministerin Svenja Schulze. Mit dabei waren Vertreter des breiten Bio-Bündnisses, das hinter der Initiative steht (im Hintergrund von links): Eva Heusinger (Rapunzel Naturkost), Detlef Harting (Biomessen), Gerald Wehde (Bioland), Antje Kölling (Demeter), Petra Boie (Bingenheimer Saatgut), Gero Niggemeier (Dr. Bronner’s), Manuel Pundt (Bio Company) und Elke Röder (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V., BÖLW).
Kennzeichnung und Transparenz auf dem Etikett
"Man kann es nie wieder zurückholen“
„Bei Gentechnik-Pflanzen oder -Tieren geht es um Lebewesen, die sich vermehren, genetisch austauschen und ausbreiten. Man kann das aus der Natur nie wieder zurückholen“, darin waren sich Ministerin Schulze und Bio-Pionier Wilhelm einig. „Die Politik muss jetzt dringend für eine Kennzeichnung und Transparenz auf dem Etikett sorgen“, appellierte Joseph Wilhelm in Berlin. Nur so können die Menschen weiterhin frei wählen, was sie anbauen oder essen wollen. Und es ist dringend: In den USA wurden schon ohne Zulassungsprüfung und Kennzeichnung Äpfel und Pilze, die mit der neuen Technik CRISPR/CAS manipuliert wurden, zur Vermarktung freigegeben.
Vielfalt auf dem Acker statt Gentech-Monokulturen
Wie alle Verfahren der Agro-Gentechnik haben auch die neuen Verfahren Monokulturen
und damit einhergehend die Reduzierung der Artenvielfalt zur Folge. „Wollen wir aber Wahl-freiheit für alle Bürger, brauchen wir auch Vielfalt beim Saatgut. Deshalb müssen wir die biologische und die gentechnikfreie Züchtung viel mehr fördern, denn nur eine vielfältige Züchtungslandschaft macht uns unabhängig“, so Wilhelm weiter.
Hintergrund: Urteil auf EU-Ebene steht an
Aktuell drängen so genannte neue Gentechnikverfahren ohne gesetzliche Regelung auf den Markt. Wie bei den bisherigen Gentechnik-Verfahren wird auch bei CRISPR/CAS oder „zielgerichteter Mutagenese“ in das Erbgut eingegriffen, teils mit sehr ähnlichen Methoden. Am 25. Juli 2018 spricht der Europäische Gerichtshof sein Urteil zu den neuen Gentechniken. Das Gericht urteilt in der Frage, inwieweit es sich bei molekularbiologischen Methoden um Gentechnik handelt. Bei den neuen Verfahren wird das Genom von Tieren und Pflanzen gentechnisch manipuliert. Deshalb müssen auch neue Gentechnik-Verfahren und Produkte wie CRISPR/CAS und Co. entsprechend reguliert und gekennzeichnet werden.