Für mehr Bio im globalen Süden
Im HAND IN HAND-Workshop erarbeiten Rapunzel und seine Fairhandels-Partner Strategien für die Zukunft
Rapunzel Mitarbeiterin Sonja Kaufmann übersetzt die Begrüßung durch Joseph Wilhelm und Margit Epple, Mitglieder der Rapunzel Geschäftsführung, ins Spanische
Drei Generationen der Familie Wilhelm begrüßen die HAND IN HAND-Partner zum Abendprogramm
Langfristige Handelsbeziehungen als Motor der Entwicklung
Ein wichtiger Diskussionspunkt war die Frage, was Fairer Handel tatsächlich bewirkt. Wodurch werden mögliche Wirkungen limitiert? Und wodurch verstärkt bzw. gefördert? Die Diskussion brachte deutlich zutage, dass – mehr noch als die Fairhandels-Prämien – indirekte soziale und Umweltwirkungen in den Ursprungsländern eine entscheidende Rolle spielen. Dazu gehört auch die langfristige Stabilität durch faire Handelsbeziehungen und damit verbundene Entwicklungsmöglichkeiten der Fairhandels-Partner.
Einen begrenzenden Faktor bilden bei manchen Fairhandels-Programmen Anforderungen, die nicht an lokale Lebensrealitäten angepasst sind – und daher von den Fairhandels-Partnern nur schwer umgesetzt werden können. Die Partner von Rapunzel hingegen sind sich einig: Das HAND IN HAND-Programm zeigt sich auch in dieser Hinsicht als vorbildlich.
Mehr Bio durch "partizipative Garantiesysteme"
Damit ein Lieferant HAND IN HAND-Partner für Rapunzel werden kann, muss er bio-zertifiziert sein. Das ist unbedingte Grundvoraussetzung – und zugleich für Lieferanten aus Ländern des Globalen Südens nicht immer ein leichter Schritt. Was aber macht der Anbauer mit denjenigen Produkten, die er nicht als HAND IN HAND-Ware an Rapunzel (oder als sonstige bio-faire Ware ins Ausland) verkauft, sondern für den Eigenverbrauch oder den lokalen Markt anpflanzt? Eine „herkömmliche“ Bio-Zertifizierung ist für den heimischen Markt oft schlicht zu teuer. Wie kann der Anbauer für diese Produkte trotzdem eine Qualitätsgarantie leisten?
Murugiah Rajasingham erhält für seine langjährige Zusammenarbeit eine Ehrung durch Rapunzel Gründer Joseph Wilhelm und Barbara Altmann, Abteilungsleiterin der Rapunzel Rohstoffsicherung
Starke Frauen: Samia Chibani (Mitte vorne), HAND IN HAND-Lieferantin von Datteln, und Sitti Chiabiddine (links), HAND IN HAND-Lieferantin von Bourbon-Vanille
Wichtiger Austausch in entspannter Atmosphäre
Zwei intensive Tage bei Rapunzel: Die Begegnung in Legau ist eine wertvolle Plattform für alle HAND IN HAND-Partner und den Naturkosthersteller selbst. Obwohl die Lieferanten im Nachgang die Biofach in Nürnberg – als weltweit größte Bio-Messe – besuchten, war der Nutzen des HAND IN HAND-Workshops für alle Partner offensichtlich.
Denn auf dem Workshop fand in entspannter Atmosphäre ein Austausch über die Kontinente hinweg statt – und das bei manchmal ähnlicher Struktur der Lieferantenorganisation. Zum Beispiel sieht sich der HAND IN HAND-Lieferant Achal für Cashews aus Indien manchmal ähnlichen Herausforderungen gegenüber wie CCF, HAND IN HAND-Partner für Datteln aus Tunesien, was etwa die Arbeitsorganisation in der Verarbeitung betrifft. Und bestimmte klimatische Veränderungen treffen die Bio-Kaffeebauern in Peru genauso wie die Bio-Kakao-Anbauer in der Dominikanischen Republik.
Für Samia Chibani aus Tunesien steht fest: „Wenn ich einen konkreten, hilfreichen Austausch mit anderen Lieferantenorganisationen haben will, ist der HAND IN HAND-Workshop richtig für mich. Besser noch als die Biofach.“
Denn auf dem Workshop fand in entspannter Atmosphäre ein Austausch über die Kontinente hinweg statt – und das bei manchmal ähnlicher Struktur der Lieferantenorganisation. Zum Beispiel sieht sich der HAND IN HAND-Lieferant Achal für Cashews aus Indien manchmal ähnlichen Herausforderungen gegenüber wie CCF, HAND IN HAND-Partner für Datteln aus Tunesien, was etwa die Arbeitsorganisation in der Verarbeitung betrifft. Und bestimmte klimatische Veränderungen treffen die Bio-Kaffeebauern in Peru genauso wie die Bio-Kakao-Anbauer in der Dominikanischen Republik.
Für Samia Chibani aus Tunesien steht fest: „Wenn ich einen konkreten, hilfreichen Austausch mit anderen Lieferantenorganisationen haben will, ist der HAND IN HAND-Workshop richtig für mich. Besser noch als die Biofach.“