Tipps & Tricks zum Bio-Gärtnern

Der Boden als Vermittlungsschicht zwischen Himmel und Erde beherbergt ein reiches Leben von Pflanzenwurzeln und Bodenleben. Diese Symbiose macht Böden fruchtbar. Ohne fruchtbaren Boden könnten Tiere und Menschen auf der Erde nicht überleben. Anhand der lebendigen Zusammenhänge, die einen fruchtbaren Boden ausmachen, erläutert Imker und Bauernhofpädagoge Dr. Ulrich Hampl die wichtigsten Maßnahmen, um natürliche Bodenfruchtbarkeit aufzubauen und zu erhalten.

„Machen ist wie Wollen, nur krasser“ - mit dieser Motivation schuf Garten-Visionär und Autor Markus Gastl den beeindruckenden Drei-Zonen-Garten. Das Modell bietet einen ökologischen Kreislauf mit Raum für Insekten, Erholung und reiche Ernten mit Permakultur. Das System funktioniert auf jeder Fläche und die individuelle kreative Ausgestaltung ermöglicht jedem Gärtner, seine eigene „Oase des Lebens" zu gestalten.
 

Dr. Markus Strauß ist sich sicher: Wir ernähren uns nicht mehr artgerecht. Mehr als zwei Millionen Jahre hat sich der Mensch vorwiegend von Wildpflanzen ernährt – ein unermesslich langer Zeitraum gegenüber unseren heutigen Ernährungsgewohnheiten.
Egal ob im Pesto, als grüner Smoothie oder im Gemüsekuchen. Wildpflanzen sind unsere gehaltvollsten und ehrlichsten Lebensmittel. Und diese „wilden“ Pflanzen lassen sich auch in Gärten integrieren. Sogar Balkon, Terrasse oder Fensterbank bieten Möglichkeiten, Wildpflanzen anzubauen.

Neben der Kompostierung können wir auf vielerlei andere Weise im ökologischen Landbau auf die Bodenqualität Einfluss nehmen. Wie gelingt uns eine gesunde Fruchtfolge, also Nutzen bringender Wechsel der Kulturen auf einer Fläche von Jahr zu Jahr? Welche Methoden, den Boden aufzulockern, sind sinnvoll und was ist dabei zu beachten? Und wie lassen sich Beikräuter begrenzen? Landwirt Florian Pfänder bringt in seinem Vortrag so manchen Tipp – und viele anschauliche Fotos – für den heimischen Gemüseanbau und die Bodenverbesserung mit.

Wollen Sie Ihre Gemüse- und Obsternte Dank der Bestäubung durch eigene Bienen vergrößern? Oder haben Sie Lust, die emsigen Arbeiterinnen in ihrem bedrohten Dasein einen wesensgemäßen Lebensraum zu bieten? Imker und Bauernhofpädagoge Ulrich Hampl erklärt, wie dies mit der extensiven Haltungsform der Bienenkiste mit wenig Zeit- und Kostenaufwand umgesetzt werden kann. Für die erforderlichen Arbeiten sind etwa 12 Stunden im Jahr notwendig. Neben der Freude am summenden Erlebnis gibt es noch etwas Besonderes: Honig für den Eigenbedarf. 

Der Bestand an Insekten ist in Deutschland in 30 Jahren um drei Viertel zurückgegangen. Dabei brauchen wir die nützlichen (Garten-)Helfer für die Bestäubung vieler Pflanzen und für das natürliche Gleichgewicht in einem gesunden Garten. Landschaftsarchitektin Simone Kern erklärt, wie Sie Ihren Garten in ein blütenreiches Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge verwandeln.

„Kooperation statt Konkurrenz“, das ist die Grundlage der Permakultur, wie Lucia Hiemer, Gärtnerin und Holzbildhauerin im Oberallgäu, sie betreibt. Alles findet seinen Platz in dem System: Totholzräume beherbergen Kröten, welche die Schneckenpopulation in Schach halten; Hühnerstall und Gewächshaus nebeneinander ergänzen sich ideal und das gefallene Laub nährt die Regenwürmer. Wie das geht, Systeme ökologisch verträglich zu gestalten, erklärt sie in ihrem Vortrag.

Eine symbiotische Beziehung zwischen Mensch, Tier, Pflanze und Boden – das ist das Ziel des systemischen Gestaltungsansatzes „Permakultur“. Ein Permakultur-Garten entspricht einem natürlichen Ökosystem. Jedes Element im Garten übernimmt mehrere Funktionen, das stabilisiert und bereichert das gesamte System. Geoökologin Sarah Daum gibt an Hand vieler Praxis-Beispiele Anregungen für die Umsetzung der Permakultur im eigenen Garten, im Dorf und in der Stadt. Überall kann eine „essbare“ Landschaft mit großer Artenvielfalt entstehen.

Den Schnecken den Kampf ansagen? Nicht mit Journalist und Gartenschreiber Wolfram Franke. In seinem Vortrag räumt er mit Vorurteilen auf und vermittelt viel Wissenswertes rund um die Schnecke. Gleichzeitig bringt er eine große Schatzkiste an Tipps mit, wie wir unsere Pflanzen in einem guten Miteinander mit den Schnecken bis zur Ernte bringen.

Neben der Experimentierfreude und einem starken Willen ist für Selbstversorgerin Conny Schuchardt auch eine gute Jahresplanung essenziell, um ihre mehrköpfige Familie rund ums Jahr mit Lebensmitteln versorgen zu können. Den Mühen zum Trotz will Conny Schuchardt ihr Leben als Selbstversorgerin auf keinen Fall missen. Im Gegenteil nimmt sie sich jedes Jahr etwas Neues vor, das sie auf ihrem Hof ausprobiert.

Von Rosmarin bis Lavendel, von Petersilie bis Thymian - Kräuter verströmen einen unwiderstehlichen Duft, sie schmecken köstlich, können heilen und beleben. Egal ob im Garten, auf dem Balkon oder in einem Topf auf der Fensterbank – man kann sich bereits auf kleinen Flächen aus dem eigenen Bio-Anbau selbst mit Kräutern versorgen. Agrarwissenschaftlerin und Autorin zahlreicher Gartenbuch-Klassiker Andrea Heistinger zeigt Ihnen, worauf es ankommt, damit die Kräuter im Garten gut gedeihen. Denn Kraut ist nicht gleich Kraut.

Sabine Lütt teilt ihr Wissen rund um den Anbau, Krankheiten und Sortenvielfalt von Tomaten. Dabei fasziniert sie vor allem die Diversität der Tomaten. Die Schönheit der Früchte ist unerschöpflich. Ob helle oder dunkle, kleine oder große, herzförmige oder runde, gestreifte oder blaue Tomaten. Die Gärtnerin vermehrt 50 samenfeste Tomaten-Sorten, die nicht im Labor entstanden sind und erhält mit ihrer Arbeit so ein kulturelles Erbe.

Ob Urban Gardening auf der Dachterrasse, einem kleinen Innenhof oder dem Balkon, ob in Pflanzkübel und Kisten oder auch nur auf der Fensterbank ؘ– schon die kleinste Anbaufläche reicht, um zusammen mit Lust auf selbst gezogene Pflanzen und ein wenig Kreativität ganz viel Farbe und Frische ins Leben zu bringen. Frischer, regionaler und saisonaler geht Bio-Gemüse nicht! Und das können wir alle. Denn gärtnerische Vorkenntnisse sind dafür nicht zwingend notwendig. Bio-Gärtner Christian Herb zeigt im Online-Workshop alles, was Sie wissen müssen, um selbst Ihren kleinen Gemüsegarten zum Blühen zu bringen.

Bio fängt beim Saatgut an – genauer gesagt bei samenfestem Saatgut. Das sind Sorten, die nachbaufähig sind, und dem Anbauer somit Unabhängigkeit von Monsanto & Co garantieren. Außerdem ermöglichen sie geschmackliche Vielfalt und Anpassungsfähigkeit an lokale Bedingungen und Ansprüche der Bio-Anbaupraxis. Bio-Saatgut ist aber nur durch anspruchsvolle biologische Pflanzenzüchtung zu erreichen.